Wie tief darf Euer E-Auto im Hochwasser fahren? | Unter Strom – Einfach Elektromobilität | 74 | ADAC
Was solltet ihr tun, wenn euer E-Auto im Hochwasser steht? Und gibt es Besonderheiten im Gegensatz zu einem Verbrenner? 🧐 In dieser Folge von „Unter Strom“ erklärt euch Marie, worauf ihr bei Hochwasser in eurem Elektroauto achten und ab wann ihr es nicht mehr anschaltet solltet.
In den letzten Jahren kam es in Deutschland immer öfter zu gefährlichen Hochwassern, welche auch eine Gefahr für Autos und deren Insassen darstellen können. Hochwasser ist für kein Auto gut, egal ob Verbrenner oder Elektro. Da nie genau eingeschätzt werden kann, wie tief das Hochwasser wirklich ist und was sich darin verbirgt, solltet ihr die Durchfahrt prinzipiell vermeiden. ❌
Solltet es sich jedoch nicht vermeiden lassen, ist es gut die Wattiefe eures E-Autos zu kennen. Diese gibt an, durch welche Wassertiefe ihr langsam fahren könnt, ohne dass euer Auto Schaden nimmt. Bei den meisten Pkws lieg diese bei 20 bis 25 Zentimetern und bei Geländefahrzeugen bei etwa 50 Zentimetern. Bei diesen Werten gibt es keinen relevanten Unterschied zischen E-Autos und Verbrennern.
Wenn euer Elektroauto mal im Hochwasser stehen sollte, könntet ihr Glück haben, wenn das Wasser nur bis zur Türschwelle geht, da es bis dahin meist keine oder nur sehr geringen Schäden verusacht. Wenn das Wasser oberhalb der Türschwelle steht, solltet ihr euer Auto, egal ob Elektro oder Verbrenner, nicht starten. Dies könnte zu starken oder sogar einem Totalschaden führen. Daher lasst euer Auto vor dem Anlassen erst überprüfen, um Folgeschäden zu vermeiden. ☝️
Schaut man auf den Vergleich zwischen Verbrenner und Elektroauto, ist das E-Auto sogar besser für Hochwasser geeignet. Da ein Verbrenner Luft für den Betrieb benötigt, kann Wasser in den Ansaugtrakt gelangen, was einen sogenannten Wasserschlag und damit einen Motorschaden zur Folge haben kann. Ein E-Auto benötigt keine Luft und sowohl die Hochvoltbatterie als auch alle Steckverbindungen sind wassergeschützt, wodurch es die Elektrik des Autos bis zu 30 Minuten in einem Meter Wassertiefe aushalten kann. ⏳
Auch die Angst vor einem Stromschlag ist unbegründet, da das Hochvoltsystem komplett abgeschirmt ist und die Batterie, sollten Auffälligkeiten gemessen werden, sofort abgeschaltet wird. Jedoch sollte beachtet werden, dass wenn das E-Auto längere Zeit im Wasser stand, von einer Flut mitgerissen und beschädigt wurde, nie gut eingeschätzt werden kann in welchem Zustand sich die Hochvoltbatterie befindet und ob Wasser in das System eindringen konnte. Hier sollte eine qualifizierte Person die Bergung begutachten.
Im Gegensatz zu Behauptungen vieler Memes und Social Media Beiträge können euch auch Einsatzfahrzeuge mit Elektroantrieb zur Hilfe kommen. Da auch U-Boote ausschließlich Batterie-elektrisch unter Wasser fahren, sollte jedem klar sein, dass es möglich sein sollte elektrische Rettungs- und Hilfsfahrzeuge zu bauen. Es kommt einfach darauf an, wie Wasserfest die einzelnen Komponenten sind. 💦
Seid ihr schon mal mit eurem E-Auto durch Hochwasser gefahren? Und wie ist das ausgegangen? Schreibt uns eure Erfahrungen gerne unten in die Kommentare.
Kapitel:
00:00 Willkommen bei „Unter Strom“
00:26 Immer wieder Hochwasser
01:00 Was ist die Wattiefe?
01:26 Wann ihr bei Hochwasser nicht fahren solltet
01:51 Unterschied Verbrenner und E-Auto
02:50 Stromschlag beim E-Auto?
03:18 Geschädigte Hochvoltbatterie
03:36 Elektrische Einsatzfahrzeuge
03:59 Bis zur nächsten Folge von „Unter Strom“
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