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In dieser Folge von Unter Strom erfahrt ihr von Marie und ADAC Experte Matthias, wie das direkte Bezahlen an der Ladesäule – das sogenannte Ad-hoc-Laden – funktioniert, warum es lange Zeit kaum genutzt wurde und welche Neuerungen euch das Laden heute deutlich erleichtern. 🤔 🔋

Grundsätzlich habt ihr beim Laden zwei Möglichkeiten: das vertragsbasierte Laden, bei dem ihr vorab einen Tarif abschließt und per App oder Ladekarte freischaltet, und das Ad-hoc-Laden, bei dem ihr direkt an der Säule bezahlt – ohne Registrierung und ohne Vertrag.

Als die ersten Ladesäulen aufgestellt wurden, konnten diese nur mit speziellen Ladekarten freigeschaltet werden. 2017 wurde deshalb in der Ladesäulenverordnung festgeschrieben, dass auch direktes Bezahlen möglich sein muss. Oft lief das über QR-Codes, die auf mobile Webseiten führten, wo die Kreditkartendaten eingegeben werden mussten. In der Praxis bedeutete das für viele: schlechter Empfang, fehlerhafte Links, komplizierte Dateneingaben – und viel Frust, gerade bei schlechtem Wetter. Außerdem musste man beim Ad-hoc-Laden oft deutlich mehr zahlen als mit Vertrag. 😩

Mittlerweile haben viele Umfragen gezeigt, dass viele Autofahrerinnen und Autofahrer sich einfache Kartenzahlung an der Ladesäule wünschen: Preis prüfen, Karte ranhalten, gegebenenfalls PIN eingeben, Stecker rein. Der ADAC setzt sich seit Jahren dafür ein, dass Kartenzahlung europaweit zum Standard wird. Seit dem 13.04.2024 gilt: Neue Schnellladesäulen ab 50 Kilowatt müssen mit einem Kartenterminal ausgestattet sein, bis Ende 2026 sollen alle bestehenden Schnelllader nachgerüstet werden. AC-Ladesäulen sind ausgenommen, hier liegt es an den Betreibern, Kartenzahlung freiwillig anzubieten.

Wie gut Ad-hoc-Laden in der Praxis funktioniert, hat der ADAC an Schnellladesäulen entlang der Autobahn getestet. Viele Standorte verfügen bereits über Kartenterminals, die Bedienung unterscheidet sich jedoch je nach Anbieter. Ein zentrales Thema bleibt die Preistransparenz: Zwar müssen der Strompreis pro Kilowattstunde und eventuelle Zusatzkosten an der Ladesäule klar ausgewiesen werden, in der Realität variiert die Darstellung. Viele wünschen sich eine einheitliche, gut sichtbare Preisanzeige – so wie an der Tankstelle. 

Problematisch sind nach wie vor stark erhöhte Ad-hoc-Preise mancher Anbieter. Teilweise zahlt ihr 50 bis 60 Prozent mehr als bei einer Bezahlung mit App oder Ladekarte ohne Grundgebühr. Das muss nicht sein – es gibt auch Anbieter, die für alle Bezahlmethoden denselben Preis verlangen. Durch euer Ladeverhalten könnt ihr diese fairen Anbieter gezielt unterstützen. 

Ab April 2026 soll eine zentrale Datenbank App-Anbietern dabei helfen, aktuelle Ladepreise zur Verfügung zu stellen, sodass die Nutzer schon vorab vergleichen können – ähnlich wie bei Sprit-Apps. Achtet außerdem darauf, dass beim Ad-hoc-Laden oft ein Sicherheitsbetrag auf eurer Kreditkarte reserviert wird – in der Regel um 50 Euro, manchmal sogar bis zu 150 Euro. Auf langen Fahrten kann das schnell ins Geld gehen, vor allem wenn die Beträge nicht sofort wieder freigegeben werden. 💶

Ad-hoc-Laden ist heute eine echte Alternative zum vertragsbasierten Laden – besonders, wenn ihr spontan laden wollt. Bis es aber überall so einfach funktioniert wie das Tanken, braucht es noch mehr Einheitlichkeit bei Kartenterminals, Preisdarstellung und Preisen. In der nächsten Folge von Unter Strom erfahrt ihr alles zum vertragsbasierten Laden. 💡

Mehr Informationen und den vollständigen Praxistest zum Ad-hoc-Laden findet ihr hier:
👉 https://scom.ly/adhoc-laden-preise

Nutzt ihr lieber einen Ladevertrag mit App oder Ladekarte – oder bezahlt ihr lieber direkt an der Ladesäule mit eurer Bankkarte, ohne vorherige Anmeldung? Schreibt uns eure Meinung in die Kommentare!

Kapitel:
00:00 Willkommen bei „Unter Strom“
00:17 Zwei Ladearten: Vertrag & Ad-hoc
01:15 Frühe Jahre & QR-Codes (LSV 2017)
02:47 Wunsch nach Kartenzahlung
03:21 EU-Regel: Kartenterminal für neue Schnelllader
04:09 ADAC Praxistest an der Autobahn
04:30 Preistransparenz: Anzeige an Säule/Terminal
05:15 Preisaufschläge beim Ad-hoc-Laden
05:57 Ab 2026: Zentrale Ladepreis-Datenbank
06:12 Kreditkarten-Reservierung beachten
07:11 Bis zum nächsten Mal bei „Unter Strom“

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